Zwischenraum - Leere und Fülle
Greet Helsen
Die Begegnung mit dem leeren, weißen Format kann ganz unterschiedliche, teils starke Gefühle auslösen. Diese Gefühle reichen von Angst bis Freude: Bedenken, die noch unberührte Fläche mit einem misslungenen Einstieg in die Arbeit möglicherweise zu verderben, Zweifel und Unsicherheit, sich festzulegen beim Wechsel von dem unendlich-Möglichen in das bestimmt-Konkrete.
Auf der anderen Seite: Vorfreude auf die neue Chance, einen künstlerischen Prozess durchlaufen zu können, Lust an der Möglichkeit, Neues zu entdecken und neue Fähigkeiten zu entwickeln.
Damit eröffnet sich gleich im allerersten Beginn der Arbeit ein spannendes Beobachtungsfeld. Wenn wir uns diesem interessiert zuwenden, schaffen wir eine gute Grundlage für einen produktiven Umgang mit „Leere“ und „Fülle“ im Bild.
Der Respekt und die Zurückhaltung dem leeren Raum gegenüber hilft uns, das Flächenganze im Bild offen und luftig zu halten, ihm einen ungezwungenen und selbstverständlichen Charakter zu geben. Die Bereitschaft, etwas von sich in den leeren Raum hineinzutragen, gibt dem Ensemble der farbigen Flächen einen konkreten, persönlichen Ausdruck, es verankert Empfindungsreichtum im Bild und verleiht Präsenz.
Beide Seiten miteinander zu verbinden wäre das Ziel!
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Greet Helsen
- geboren in Belgien
- 1980 - 1985
- Studium der Malerei
- 1986 - 2012
- Gründung und Leitung verschiedener Malschulen in Deutschland und in der Schweiz
- seit 1986
- freischaffende Künstlerin
- zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland